Nichts als Solide – Durch-messen von Raum und Zeit

Vanessa A. Opoku, 2021

Im liquiden Strom leuchtender Punkte, umwoben von einem schillernden, viellagigen Klanggewand, folgen wir einer Flaneurin durch Raum und Zeit. Passagen der Erinnerung hausen hier – Vergangenes im Lichte des Jetzt, Gegenwärtiges gespiegelt im Gewesenen – Kreuz- und Quergänge des Persönlichen wie des Kollektiven. Begleitet von einer Rezitation basierend auf dem Output einer KI, die mit Versen der Schriftstellerin Mascha Kaléko (1907–1975) und der afro-deutschen Aktivistin und Autorin May Ayim (1960–1996) trainiert wurde: „Ich bin hier und weiß Bescheid.“ Ein nahezu unbeweglicher Avatar folgt wachend dem Geschehen, dem kommentierenden Chorus antiker Tragödien gleich. Nichts als Solide von Vanessa Opoku ist eine fiktive Reise inspiriert von der ambivalenten Selbstverfasstheit einer Protagonistin pendelnd zwischen den Gespenstern der Vergangenheit und heutiger Bedrohung, zwischen Gewissheit und Selbstbefragung, zwischen Verlieren und Finden zugleich.